Direkt zum Hauptbereich

PALAZZO DI GIUSTIZIA

PALAZZO DI GIUSTIZIA
Ordinary Justice

Regie Chiara Bellosi
Italien/Schweiz 2020

Produktion Carlo Cresto-Dina
Buch Chiara Bellosi
Kamera Maurizio Calvesi
Montage Stefano Cravero
Musik Giuseppe Tranquillino Minerva
mit Daphne Scoccia, Bianca Leonardi, Sarah Short, Nicola Rignanese, Giovanni Anzaldo, Andrea Lattanzi

Italienisch
engl. UT · 84 Min.

Mo. 24.02. 17:00 Uhr Urania
Di. 25.02. 15:30 Uhr Filmtheater am Friedrichshain
Do. 27.02. 15:30 Uhr Zoo Palast 1
Sa. 29.02. 13:30 Uhr CinemaxX 3
Vor der geschlossenen Tür eines Gerichtssaals warten zwei Mädchen. Luce, noch klein, verspielt und eigensinnig. Domenica, fast erwachsen, unsicher und abweisend. Während ihre Väter sich drinnen in einem komplizierten Prozess um Mord oder Totschlag gegenüberstehen, wissen die Töchter draußen nicht, was tun. Ganz auf diesen einen Ort konzentriert, rückt die Regisseurin vermeintliche Randfiguren ins Zentrum, die ungewohnte, immer neue Perspektiven auf das Drama eröffnen. Nebenschauplätze wie Flure, Treppenhäuser und Pfützen werden zu Orten mit Möglichkeiten. Mütter und Stiefmütter kommen und gehen. Belegte Brote, Nudeln mit Tomatensoße und ein kleiner Spatz erzählen eigene Geschichten. Unter den Bänken klebt stiller Protest.

Two girls wait in front of a closed courtroom door. There’s playful, headstrong Luce, who’s still little and insecure, and there’s dismissive Domenica, who’s almost grown-up. Inside, their fathers are seated on opposite sides of the courtroom. The trial is complicated – was it manslaughter or murder? Out in the hallway, the daughters are unsure about what to do. Focussing all of her attention on this one spot, the director places supposed peripheral players centre stage, opening up a series of new and unusual perspectives. Secondary spaces and elements, such as corridors, stairwells and puddles – are explored for their potential. Moms and step-moms come and go. Sandwiches, pasta Napoli and a little sparrow tell their own stories, while a gesture of silent protest hangs stuck to the underside of a bench.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Insights into the Iranian Judiciary System - A Discussion with Massoud Bakhshi, the director of „Yalda, la nuit du pardon“

During the Berlinale I had the chance to participate in a so-called roundtable with two other journalists. We sat down with the director of „Yalda, la nuit du pardon“ , Massoud Bakhshi, in a small lounge in the press center of the Hyatt. In the film a young woman, Maryam, is sentenced to death because of the murder of her husband. She and the daughter of the murdered man are part of a TV show. If she forgave Maryam, Maryam would be able to live. A dramatic show evolves. While I was a bit nervous at first - having never done anything like that with other „professional“ journalists before - I soon could settle and a really nice and interesting conversation developed. fGR: Forgiveness is one of the major aspects in your film. Can you tell us about this concept in Iran? Massoud Bakhshi: Forgiveness itself is really respected. It is something that every religion values highly. However, in Iran forgiveness actually is part of the judiciary system. It means that if the victim decides to forg...

Ein hoher Preis

Schon zur Premiere von Byambasuren Davaas Adern der Welt bin ich mir sicher, dass dieser Film einer meiner Favoriten des diesjährigen Kplus-Programms sein und bleiben wird. Vielleicht liegt das an den vielen Tränen, die ich mir während des Abspanns von den Wangen wische, die dadurch aber nur umso stärker zu fallen scheinen. Wenige Minuten vor Beginn des Films wird mir versichert: das ist ein richtig schöner Film. Schön? Ja, irgendwie schon. Dass er aber so schön ist, weil er gleichzeitig so todtraurig ist, damit habe ich nicht wirklich gerechnet. Der Junge Amra und seine Familie sind Nomaden. Von Jahreszeit zu Jahreszeit ziehen sie an unterschiedliche Orte, kehren aber immer an die gleichen Orte zurück, je nach Saison. Ihre Lebensweise ist jedoch bedroht: immer mehr Goldminen werden eröffnet und die Nomaden von ihren Ländereien verdrängt, um die Bodenschätze freizulegen, nach denen die westliche Gesellschaft giert, während die Nomaden den gesamten restlichen Boden ehren. Trotz Nomaden...

Sein Glück selber in die Hand nehmen

Eine Kritik zu „H is for Happiness“ Gibt es einen besser passenden Filmtitel für die Generation-Eröffnung als „H is for Happiness“ denke ich mir, während ich voller Vorfreude auf die kommende Woche in der Schlange im noch etwas ungewohnten Kino „An der Urania“ stehe. Ich erwarte eine leichte, fröhliche Familienkomödie, mit der die langersehnte Berlinale-Woche eingeleitet wird. Doch nachdem die letzte Szene in den Abspann übergeht, sitze ich in meinem Kinositz - die Tränen zwar wieder getrocknet, aber völlig überrascht und berührt von einem tiefgründigen, vielschichtigen und dennoch unglaublichen amüsanten Film. „H is for Happiness“ erzählt die Geschichte der zwölfjährigen Candice Chee (Daisy Axon), die mit ihrer Familie in einer westaustralischen Kleinstadt aufwächst. Schnell wird deutlich, dass die Verhältnisse in dem Leben des immerzu fröhlichen, aufgeweckten und forschen Mädchen nicht ganz so farbenfroh und wie die ersten Minuten des Filmes. Seit dem Tod ihrer kleinen Schwester leid...