Brasilien steht auf meiner Reiseliste ganz weit oben. Mich haben die Natur im Amazonas-Gebiet und die Menschen mit ihrer reichhaltigen Kultur schon immer begeistert. In letzter Zeit haben mich insbesondere die vielen Brände und die politischen Veränderungen schockiert. Die drei Filme des Berlinale Programms, welche in Brasilien spielen, beschäftigen sich vor allem mit der gesellschaftlichen Situation des Landes. Dies hat mich dazu bewogen, diesen Artikel über einen wichtigen Punkt in der Gesellschaft Brasiliens zu schreiben. Ursprünglich bildeten vier Bevölkerungsgruppen die brasilianische Bevölkerung. Heute ist kaum noch eine klare Zuordnung möglich, da sie umfassend vermischt sind. Die Rolle als Einwanderungsland und Schmelztiegel der verschiedenen Ethnien hat Brasilien im letzten Jahrhundert sehr stark geprägt. Zu den vier ursprünglichen Gruppen zählen folgende: - Einheimische Volksgruppen der Tupi- und Guarani-Sprachfamilien, etwa 200 ethnische Gruppen mit insgesamt 500.000 Mitgliedern; ca. zwölf Prozent der Fläche Brasiliens, größtenteils in Amazonien ist für die Indigenen Völker reserviert - Portugiesen, ursprüngliche Kolonialisten - Afrikaner, die als Sklaven nach Brasilien verschleppt wurden - Verschiedene Einwanderungsgruppen, hauptsächlich aus Europa und Asien Vor allem die Schwarzen und Indigenen Völker sind in Brasilien besonders benachteiligt. Sie gehören zu den sozial schwächsten. Es ist zwar kaum noch möglich, die Menschen nach Hautfarbe zuzuordnen, da die Vermischung von Schwarz und Weiß heute so stark ist und der Anteil an Mestizen (Mestizen haben ein weißes Elternteil und eines der indigenen Bevölkerung) ständig zunimmt. In vielen Familien aber wird das schwarze Erbe dennoch als Schande angesehen und verleugnet. Die Dunkelhäutigen sind vor allem in der Unterschicht anzutreffen. Außerdem ist ihr Einkommen geringer, ihre Aufstiegschancen sind schlechter und das Bildungsniveau ist niedriger. Auch die indigene Bevölkerung leidet noch unter Vorurteilen und Benachteiligung. Sie werden, wie zu den Entdeckungszeiten des Kontinents auch heute noch an den neuen Siedlungsgrenzen von Holzfällern, Siedlern oder Goldsuchern häufig brutal verdrängt. Nur ein Bruchteil der ehemaligen Urbevölkerung hat bis heute überlebt, da die Lebensgrundlagen immer weiter schrittweise zerstört wurden. Um die besonderen Lebensgrundlagen der Indianerstämme zu schützen, ist die Demarkation geschützter Indianergebiete besonders wichtig. Allerdings stößt sie oft auf Widerstand aus der Politik Bolsonaros, welcher radikal gegen den Amazonas und die indigene Bevölkerung vorgeht. Insbesondere Bergbaugesellschaften, Großgrundbesitzer und die Holzindustrie haben Interesse an den geschützten Zonen und versuchen mit allen Mitteln ihre Interessen durchzusetzen. Ein Beispiel ist die illegale Brandrodung.
Eine Kritik zu „H is for Happiness“ Gibt es einen besser passenden Filmtitel für die Generation-Eröffnung als „H is for Happiness“ denke ich mir, während ich voller Vorfreude auf die kommende Woche in der Schlange im noch etwas ungewohnten Kino „An der Urania“ stehe. Ich erwarte eine leichte, fröhliche Familienkomödie, mit der die langersehnte Berlinale-Woche eingeleitet wird. Doch nachdem die letzte Szene in den Abspann übergeht, sitze ich in meinem Kinositz - die Tränen zwar wieder getrocknet, aber völlig überrascht und berührt von einem tiefgründigen, vielschichtigen und dennoch unglaublichen amüsanten Film. „H is for Happiness“ erzählt die Geschichte der zwölfjährigen Candice Chee (Daisy Axon), die mit ihrer Familie in einer westaustralischen Kleinstadt aufwächst. Schnell wird deutlich, dass die Verhältnisse in dem Leben des immerzu fröhlichen, aufgeweckten und forschen Mädchen nicht ganz so farbenfroh und wie die ersten Minuten des Filmes. Seit dem Tod ihrer kleinen Schwester leid...
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