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Animationsarten in der Filmwelt

Animationsfilme – egal ob als Kind, Jugendlicher, oder Erwachsener, jeder kennt- und liebt Sie. Einfach mal in eine andere Welt eintauchen ohne sich um die Sorgen der diesen zu kümmern. Klar geht so etwas heutzutage auch mit Effekten in großen Blockbustern, aber nie funktioniert es so gut wie bei Animationsfilmen. Denn hier gibt es keine Regeln. Alles was die Physik vorgibt kann ignoriert werden und so können neue Welten aus dem Nichts entstehen. Doch welche Animationsarten gibt es überhaupt? Und wie haben sie sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt? In diesem Hintergrundartikel erfahrt ihr es. (Ich beziehe mich nur auf die bekanntesten Animationsarten)

Fangen wir als erstes an mit der ältesten aller Animationsarten: dem Zeichentrickfilm. Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden, gehört der Zeichentrickfilm zu einer der ältesten Filmarten aller Zeiten. Bei einem Zeichentrickfilm handelt es sich um eine Form der Animation, die aus vielen, meist per Hand hergestellten Zeichnungen, die so aneinandergereiht werden, dass der Eindruck eines Bewegtbildes entsteht. 1906 gilt als das Geburtsjahr des Zeichentrickfilmes, da der US-Amerikaner J. Stuart Blackton seinen ersten vollständig animierten Film veröffentlichte. Populär wurden Zeichentrickfilme aber erst ein paar Jahre später, als Little Nemo als Kurzfilm 1911 entstand und als in den 20ern viele Animationsstudios, wie z. B. Disney, entstanden. Zu den bekanntesten und erfolgreichsten Zeichentrickfilmen gehören Bambi (1942), Arielle, die Meerjungfrau (1989), Aladdin (1992), Der König der Löwen (1994) und Mulan (1998).

Ein bisschen später entstand eine weitere Animationsart: Der Puppentrickfilm. Der Puppentrickfilm, der im Verlauf der Zeit in Knet- und Computeranimationsfilmen mündete (die auch noch vorkommen werden), ist ein Film, in dem Puppen Bild für Bild verändert werden. Man könnte sozusagen schon von Stop-Motion sprechen, aber auf die bekanntere Stop-Motion Animationsart komme ich noch zurück. Der Puppentrickfilm entstand Anfang des 20. Jahrhunderts. Der wohl bekannteste Puppentrickfilm-,,Meister“ seiner Zeit ist wohl Wladislaw Alexandrowitsch Starewitsch, der auch noch heute als Genie des Puppentrickfilmes bezeichnet wird. Zu seinen bekanntesten Werken zählen Die Stimme der Nachtigal und die Zauberuhr, die beide Mitte der 20er entstanden. Die Gebrüder Ferdinand brachten den Puppentrickfilm dann Mitte der 30er nach Deutschland. Filme wie Die Sieben Raben, Der Wettlauf von Hasen und dem Igel und Der gestiefelte Kater genießen auch heute noch hohes Ansehen. Aber die wohl bekannteste Puppentrickfilmfigur aller Zeiten (zumindest in Deutschland) ist wohl das Sandmännchen. Zur Zeit der DDR entstanden, schauen sich Millionen Kinder immer wieder das Sandmännchen an.

Der Knetfilm/ die Knetanimation, ist wohl eines der bekanntesten Stop-Motion Techniken. Beim Knetfilm werden, ähnlich wie beim Puppentrickfilm, Figuren (aus Knete oder ähnlichen Materialien) Bild für Bild verändert. In den 50ern produzierte Art Clokey zum ersten mal Filme mit animierten Knetfiguren, ehe die Technik dann 1973 nach Deutschland kam. Damals animierte Andre Roche Die Wilden Männer und Herr Daniel passt auf, welche beide im ZDF ausgestrahlt wurden. Zu den wohl bekanntesten Knetanimationsserien zählen Wallace & Gromit (seit 1989) und Shaun das Schaf (seit 2006). Das wohl bekannteste Knetanimationsstudio heutzutage ist wahrscheinlich Laika, die Filme wie Die Boxtrolls (2014), Kubo – Der tapfere Samurai (2016) und Mister Link – Ein fellig verrücktes Abenteuer (2019) produzierten.

Kommen wir nun zur modernsten, und heutzutage am meisten benutzten Animationsart: Dem Computeranimationsfilm oder 3D-Animationsfilm. Hierzu zählen nur Filme, die komplett am Computer entstanden sind. Die Technik wurde zum ersten Mal 1995 beim Film Toy Story benutzt und bekam schnell Aufmerksamkeit. Bis 2010 wurden schon über 130 Filme produziert, die diese Technik benutzten. Das waren übrigens nur Spielfilme, d. h. Kurzfilme zählten nicht dazu. Zu den berühmtesten Computeranimationsfilmen zählen Toy Story (1995), Die Monster AG (2001), Ratatouille (2007), Drachenzähmen leicht gemacht (2010), Die Eiskönigin (2013), Zoomania (2016).

So... das waren sie also, die Animationsarten der Filmwelt. Vom 20.- bis zum 21. Jahrhundert alles dabei. Hoffentlich hat euch dieser Hintergrundartikel gefallen und ihr seid jetzt ein bisschen informierter, wenn es um das Thema Animationsfilme geht.

17.02.2020, Yaron Volk

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